Solarflieger vollendet bahnbrechende Weltumrundung

Solarflieger vollendet bahnbrechende Weltumrundung

Mit einer sicheren Landung in Abu Dhabi brachte die mit Sonnenenergie betriebene Solar Impulse 2 (Si2) heute ihren revolutionären emissionsfreien Weltumrundungsflug, bei dem sie keinerlei Kraftstoff verbrauchte, zu Ende.

ABU DHABI (Vereinigte Arabische Emirate) – In einem einzigartigen Projekt, das das enorme Potenzial umweltfreundlicher Technologien unter Beweis stellt, landete der Schweizer Abenteurer Bertrand Piccard am Freitag in Abu Dhabi die 2,5 Tonnen schwere Solar Impulse 2 und vollendete somit die erste Weltumrundung in einem solarbetriebenen Flugzeug, das keinerlei Kraftstoff verbraucht.

Mit der 17. Etappe des historischen Fluges von Kairo nach Abu Dhabi, wo die Mission am 9. März 2015 ihren Ausgangspunkt fand, brachte Piccard das Rekordprojekt zu Ende, bei dem er abwechselnd mit seinem Landsmann André Borschberg den Einsitzer über verschiedene Abschnitte um die Welt flog. Das Flugzeug verfügt über dieselbe Spannweite wie eine Boeing 747 und wird von 17.000, an den Tragflächen angebrachten Solarzellen betrieben.

Seit 12 Jahren tüftelten Piccard und Borschberg an diesem Projekt – in Zusammenarbeit mit Ingenieuren, Meteorologen und einer weiteren Reihe von Experten in der Kommandozentrale in Monaco.

Das Solar Impulse 2 besteht aus Karbonfasern und wiegt etwa so viel wie ein Kleintransporter. Bei jedem Stopp strömten hunderttausende interessierte Zuschauer herbei, um mehr über das Potenzial sauberer Technologien zu erfahren.

Der Flug im Solarflieger ist ein Flug der Rekorde – neben der Überquerung der zwei größten Ozeane, dem Atlantik und dem Pazifik, und vorbei an einigen der berühmtesten Sehenswürdigkeiten und Naturkulissen der Welt wie der Golden Gate Bridge in San Francisco, der Freiheitsstatue in New York, den Pyramiden in Ägypten und dem Himalaya-Gebirge können sich die Piloten der Solar Impulse 2 einige weitere beeindruckende Leistungen an die Fahne heften. So schrieb sich Borschberg mit seinem Nonstop-Flug über 117 Stunden und 52 Minuten – fünf Tage und fünf Nächte – von Nagoya, Japan, aus über den Pazifischen Ozean nach Hawaii mit einer Distanz von 8.924 Kilometern in die Rekordbücher ein.

Die Energie, die tagsüber nicht verbraucht wurde, wurde in den vier Batterien des Fliegers gespeichert und für die Nachtflüge verwendet. Das Flugzeug kann eine Höhe von 8.500 Metern erreichen, flog nachts meist jedoch in niedrigeren Lagen, um Energie zu sparen. Die Piloten konnten dank Meditations- und Hypnosetraining über lange Strecken wach bleiben – sogar mehrere Tage lang, in denen sie über 24 Stunden jeweils nur wenige kurze Schlafpausen einlegten.

„Überall war der Empfang ergreifend und emotional“, so Borschberg, der die vorletzte Etappe vom spanischen Sevilla nach Kairo absolvierte. Mit großer Begeisterung hat er unter Beweis gestellt, dass ein Solarflieger theoretisch „nahezu endlos fliegen“ kann, da er keinerlei fossile Brennstoffe benötigt. „Es ist ein tolles Gefühl, so vielen Menschen zu zeigen, aus welchem Grund wir dieses Projekt durchgeführt haben – um die Möglichkeiten von sauberen Technologien, Energieeffizienz und Energiespeicherung aufzuzeigen.“

Der Solarflieger startete seine Umrundung in Abu Dhabi, flog von dort aus nach Muskat, Oman, über das Arabische Meer nach Ahmedabad und Varanasi in Indien und anschließend nach Mandalay in Myanmar. Von dort aus ging es nach China mit Stopps in Chongqing und Nanjing. Ursprünglich wollte André Borschberg direkt nach Hawaii aufbrechen, musste aber aufgrund des Wetters über Nagoya, Japan, fliegen und absolvierte damit den längsten Flug des gesamten Projektes, bevor er in Kalaeloa auf Hawaii landete. Es folgten sechs weitere Stopps in den USA: Mountain View (Kalifornien), Phoenix (Arizona), Tulsa (Oklahoma), Dayton (Ohio), Lehigh Valley (Pennsylvania) und schließlich New York. Dann trat Bertrand Piccard die Atlantiküberquerung nach Sevilla, Spanien, an und absolvierte in etwas mehr als 71 Stunden die zweitlängste Etappe, bevor die Weltumrundung nach dem vorletzten Stopp in Kairo am Ausgangspunkt Abu Dhabi zu Ende ging.

Bilder kostenfrei für redaktionelle Zwecke: Si2/The Green News

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